Ind-X

 

Bildgröße:

140 cm * 120 cm

 

Das "Vollbild" lässt sich durch einfachen Klick auf das oben gezeigte Bild öffnen!


 

 




 

Kaum einer menschlichen Art bzw. Rasse wurde wahrhaft ausgeglichene Naturverbundenheit unter Wahrung eines möglichst balancesinnigen Naturzustandes derart eng zugeordnet, wie es in Bezug auf Indianer der Fall ist und war.

 

Kaum eine menschliche Art ging wohl verantwortungsbewusster mit der Natur - insbesondere auch mit den vier Elementen: Feuer, Erde, Wasser, Luft - im Allgemeinen, wie aber auch im Besonderen, um. Deswegen stellte der Künstler dieses gelebte (Welt bzw. Umwelt-)Bewusstsein in das Zentrum - quasi als eine Art pragmatische Hauptphilosophie - als Ausgangsideologie des Dargestellten, indem der Kopf des Indianers in die Mitte des "X" gemalt wurde. Nur der Vollständigkeit wegen sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass van Fihreggn hierbei Aborigines, San und andere zu Ureinwohnern - quasi kontinentübergreifend - zuordenbaren Menschengruppe gedanklich gleichstellt bzw. miteinschließt. Des Weiteren soll an dieser Stelle noch Erwähnung finden, dass stand aktuellster wissenschaftlicher Studien das Volk der San die reinerbigste Menschliche "Art" - im Sinne des genetischen Urstammes "Null" - darstellt. Dies sei an dieser Stelle besonders allen weißen "Herrenmenschen" (Neandertaler-Hybride) zugerufen. 

Die diametrale Erscheinung - bzw. der ananke Prozess - hierzu war eben in besonderem Maße der nach Kapital und Macht strebende „weiße Mann“, welcher binnen kürzester Zeit - und in blinder Gier - eben auch viele Bereiche von Flora und Fauna des „neuen“ Kontinents in ein heilloses Ungleichgewicht stürzte. Dabei betrieben die Einwanderer einen absolut rücksichtslosen Raubbau in allen exploitablen Bereichen, sodass als nicht weiter berücksichtigter Nebeneffekt viele Arten - um nur beispielsweise beispielsweise Büffel und andere ursprünglich heimische Tiere zu nennen - unmittelbar auf dem Index für bedrohte bzw. aussterbende Arten wiederzufinden waren.

Paol van Fihreggn malte im März 2002 einen Indianer, wobei hierbei im Hintergrund ein „X“ (weiter bildgewordenenes Synonym für den angedeuteten Index / Ind-X) dargestellt ist, welches zum einen für die vier Elemente - hiernach insbesondere Hinweis auf die Beziehung von Mensch zur Natur und hiernach wiederum zur "Mutter Erde" - steht. Zum anderen steht die Werkbezeichnung Ind-X für die Tatsache, dass das Urvolk Amerikas, eben auch die Indianer, bereits mit Eintritt des Kapitals und des zunehmend intensiven Strebens danach, diese - um eine wenig persönlich-emotionale Umschreibung zu verwenden -  in rücksichtslos okkupierender Art und Weise verdrängt wurden.

 

Seither steht der überaus wertvolle Urgeist - sowie auch die Nachfahren der bezogenen Ureinwohner - auf dem Index der "aussterbenden Arten". Da die alte Welt der Ureinwohner - inklusive allem, was diese ausmachte - eben einem übermächtig neuen - aber hierbei gänzlich verschiedenen - Zeitalter weichen musste, spielt sich der weitere Erhalt allen erhaltungswürdigen Erbes eben vorrgangig auf einer rein ideologisch-akademischen Ebene in den Köpfen einer - vielleicht am ehesten - retroerneuerbaren Gedankenwelt pflegenden Gesellschaft ab.

 

Die bis heute eingerichteten Indianerreservate verdeutlichen jedenfalls bei genauer Betrachtung, warum das Ursprüngliche und der Urgeist der Ureinwohner eben nicht in aller strahlenden Urform weiter existieren kann; - auch wenn insbesondere heutige Politik um "Schadensbegrenzung" bemüht ist.

 

 

 

Gesamtbild bestehend aus vier Einzelleinwänden;
Acryl auf Leinwand

 




 

Naturzustand

 

 

Der Naturzustand des Menschen ist ein zentraler Diskussionsgegenstand, der sich mit der im 17. Jahrhundert entfaltenden philosophischen Debatte um die Legitimation des vom Menschen gesetzten Rechts und der Gesellschaft in ihrem Ist-Zustand beschäftigt. Erste Teilnehmer der Diskussion waren:

 

 

 

 

 

Thomas Hobbes,


 

Samuel von Pufendorf,


 

John Locke,

 


Johann Heinrich Pestalozzi,


 

Anthony Ashley-Cooper,

 


und


 

Jean-Jaques Rousseau.

 

 

 

 

 

 

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Mensch im Zustand vor dem Aufbau eines jeweilig größeren Gemeinwesens. Inspiriert wird die Debatte dabei von der Annahme, dass die gravierendsten Probleme des (in der Gegenwart zu beobachtenden) menschlichen Zusammenlebens darauf zurückzuführen seien, dass wir von Natur aus nicht für das Leben geschaffen seien, welches wir hierbei nun selbst einrichten.

 

Der Naturzustand kann innerhalb der Debatte unterschiedlich definiert werden: Hobbes sprach vom "Krieg aller gegen alle". Die menschliche Kultur ist unter dieser Voraussetzung die notdürftige, wenn auch nicht unbedingt glücklich machende Antwort auf die katastrophale Ausgangslage. Er kann genauso gut ideale Züge gewinnen, Züge einer untergegangenen glücklichen Natürlichkeit, zu der wir nicht mehr zurückkönnen, oder die uns - im Gegenteil - den Zielpunkt einer weiteren kulturellen Entwicklung setzen muss.

 

Die Theorien zum Naturzustand verliefen (und verlaufen) an verschiedenen Stellen parallel zur biblischen Schöpfungsgeschichte - vor allem dieser Umstand machte die Debatte brisant: Mit ihr setzte sich eine vorangegangene Diskussion der Religion auf dem Gebiet der Philosophie fort. Sie hat auf der anderen Seite unterschiedliche Ausläufer in der aktuellen wissenschaftlichen Forschung mit ihren Bereichen der Anthropologie, der Ethnologie und der menschlichen Frühgeschichte.

  

Der hierbei bezogene - inhaltlich in weiten Teilen zu den Gedanken van Fihreggn übereinstimmende - Text in Sachen "Naturzustand" ist über die zuvor gesetzten Links uneingeschränkt erreichbar.